Wie oft haben Sie „Studierende“ statt „Studentinnen und Studenten“ gelesen? Diese Art zu schreiben gehört zur geschlechtergerechten Sprache. Das Thema: Genderneutralität. Genau dieses Thema hat die ARD unlängst dazu veranlasst, eine Folge von Hart aber fair: „Nieder mit den Ampelmännchen - Deutschland im Gleichheitswahn“ zurück zu ziehen, nachdem sich verschiedene Frauenräte darüber erbost hatten. Im Grunde genommen handelt es sich bei Genderneutralität darum, die Vielfalt von Geschlechtern in der Welt zu erkennen. Auf Facebook gibt es zurzeit über 60 verschiede Geschlechtswahlen. Webseiten wie Geschickt Gendern machen Vorschläge und geben Beispiele von geschlechtergerechte Sprache.
Aber Genderneutralität hat nicht nur mit Sprache zu tun, sondern auch mit dem Handeln von Menschen und ihrem Umgang miteinander. Ein aktuelles Beispiel aus den Niederlanden: Einzelhändler Hema traf die Entscheidung, „Jungen“- und „Mädchen“-Etiketten in über 300 Filialen zu entfernen. Einige Tage davor gab schon die britische Einzelhandelskette John Lewis eine ähnliche Entscheidung bekannt, was bei manchen Empörung auslöste. Mittlerweile gibt es sogar geschlechtsneutrale Bodenbelege. Ob das zu weit geht, überlassen wir natürlich Ihnen. Aber eins ist sicher: Genderneutralität hat sich seine Existenz gesichert und setzt sich als Trend nicht nur in Deutschland sondern auch in anderen westlichen Ländern durch. Liebe Lesenden, wir bleiben natürlich für Sie am Ball.