„Ich, ich, ich!“ Glaubt man den Hobby-Psychologen an den Stammtischen der Republik, dann bewegt sich momentan eine ganze ‚Generation Ich‘ mit großer Selbstverliebtheit durch ein Zeitalter des Narzissmus. Mit Selfie-Stick, Instagram-Account und allem, was sonst noch dazu gehört. Besonders Topmanager, Politiker und Spitzensportler sind beliebte Ziele für Ferndiagnosen und werden schnell für krank erklärt. Doch nicht jeder, der stört, ist auch gestört. Gesunder Narzissmus kann auch ein Treibstoff und Motivator sein, um Großes zu erreichen. Denn gerade in einer Zeit, in der identitätsstiftende Ordnungssysteme wie Familie, Kirche oder die soziale Klasse an Bedeutung verlieren, muss Identität individuell entdeckt und entwickelt werden. Selbstdarstellung als Existenzbeweis? Lautet die neue Formel vielleicht: „Ich werde gesehen, also bin ich“? Der Spiegel hält uns den Spiegel vor und beschreibt Menschen, die lieber vom Geheimdienst überwacht, als von der Gesellschaft übersehen werden. Mehr über (vermeintliche) Narzissten, die methodischen Schwierigkeiten bei der Diagnose sowie einen Selbsttest finden Sie hier.