Reise nach China „Digitalisierung im Reich der Mitte“ | 3. Tag

20.12.2019
Böning Consult in China Tag 3

3. Tag

Besuch bei Vorwerk: Was sollen wir bei den Staubsaugern? Wir suchen doch Hochtechnologie! Wir erwarten also eine normale Produktpräsentation zwischen Bügeleisen, Kochgerät und Staubsaugern. Es kommt eine ein blendendes Deutsch sprechende Chinesin mit Studium im Ruhrgebiet. Es folgt ein Paradebeispiel für eine neue Marketingstrategie: Die junge Chinesin will in einem der ältesten Tee-Trinker-Ländern der Erde mit uralten Tee-Ritualen einen elektrischen „Tee-Kocher“ verkaufen: ein Präzisionsgerät mit elektronischer Tee-Erkennung, sekundengenauer Wassererhitzung und minutengenauer Brühzeit. Für moderne Chinesen. Eine glühende Bekennung zu einer technischen Innovation. Keine Eulen nach Athen tragend, sondern die Technik feiernd mit der Marketing-Überzeugung: Produkte muss man in ihre jeweilige Lebenswelt übersetzen. Die Chinesen lieben Tee. Und sie lieben die Technik. Also muss man das zu verkaufende Produkt in einer überzeugten und raffinierten Weise in die gegebene Lebenswelt versetzen. Der Markterfolg ist das Ziel.

Und China verfolgt viele Ziele! Das alles verbindende Motto lautet: Gesund. Innovativ. Grün!

Alles ist schwierig und nichts ist unmöglich! China als “Future-Creator - not Reactor“!

Shanghai: elektrifiziert! Mofas sind nach wie vor da. Und immer noch überladen! Aber man hört sie nicht mehr: Voll elektrifiziert seit 2016! Und Busse: 160 Tausend in ganz China: elektrifiziert. Und die Autos? Es gibt nach wie vor „normale“ Autos mit Verbrennungs-Motoren – aber sie unterliegen einer Extra-Steuer. Und die E- Autos nehmen zu! Ganz einfach: Die Automobilunternehmen kriegen Produktionszahlen für E-Autos als Zielvorgabe. Sonst...

Unsere Schlussfolgerungen in der 50er Gruppe der Besucher: Verdammt, wir müssen schneller werden...!

Später teilt sich die Gruppe. Die eine Hälfte zu Jungheinrich, die sich als deutsche Firma in China sehr deutsch präsentiert. Die andere Hälfte zu Deep Blue, eine der führenden Firmen im Bereich AI. Na ja, außer den Hähnchen-Ställen der Mitarbeiter haben wir nicht viel gesehen – außer den leicht erhaben fixierten Glaszimmern, in denen sich Mitarbeiter alleine oder in Teams für Ihre Meetings treffen können. Nein, stimmt nicht ganz: Die Meeting- Kästen hatten leichte Blumenkränze oder kleine Teiche um sich herum, in denen kleine Goldfischchen schwammen. Einige verloren wirkende Comics auf dem Boden. Alles etwas karg. Die Produktdemonstrationen blieben leider etwas oberflächlich. Es war eher zum schlendernden Abnicken. Von der herausragenden Stellung von Deep Blue konnten wir hören, sie aber nicht wirklich nachvollziehen.

Die weiteren Stationen des Tages: Erstens der Besuch des Chaohejing Accelerator/Bosch Connect Centers und zweitens der Vortrag des Leiters der deutschen Auslands-Handelskammer in Shanghai, der sich kämpferisch gab, aber deutlich machte, wie schnell und konsequent in China die Umsetzung der staatlich geplanten Ziele erfolgte: „Machen wir uns nichts vor...“. Irgendwann fiel die Info: Ein Drittel aller in China erfassten Daten unterliegen einer Totalüberwachung – und werden zentral verteilt. Stehen damit den Unternehmen wieder zur Verfügung.

Zum Abschluss des Tages noch die Einladung bei BottlesX0, wo wir einiges über deren Erfolgsstory erfuhren und den importierten Wein verkosten durften – aber irgendwie hat sich das Ergebnis verflüchtigt ...

Wir müssen ins Hotel zurück. Die letzte Nacht im Hyatt on the Bund. Morgen Früh geht’s wieder los. Wir verlassen die 25 Mio.-Einwohner-Stadt in Richtung Shenzhen.

Uwe Böning &, Brigitte Fritschle-Böning

Lesen Sie hier die Eindrücke unseres 4. Tages → zum Beitrag.

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