Ein Blick auf die Statistiken der Krankenkassen hinterlässt den Eindruck, als wären seit Mitte der 1990er Jahre tatsächlich deutlich mehr Menschen von psychischen Leiden betroffen als in der Zeit davor: Mehr Arbeitsunfähige, mehr Arbeitsausfälle und mehr Fehlzeiten wegen seelischer Leiden. Doch es scheint so zu sein, als seien es nicht wirklich mehr Krankenfälle geworden. Vielmehr sei das Bewusstsein und die Sensibilität in der Bevölkerung als auch bei Medizinern angestiegen. Außerdem gebe es methodische Mängel: Früher seien vor allem Psychosen und Depressionen gezählt worden und die Fälle, die in Behandlung waren. Heute ist das Spektrum differenzierter. Doch auch das hat eine Kehrseite: Kritiker gehen davon aus, dass mit den aktuellen Diagnosemanualen Ärzte dazu verleitet würden, mehr Diagnosen zu stellen, auch wenn das Erscheinungsbild noch in den Bereich des „Normalen“ reichen würde. Mehr dazu hier…