Die Bewertung geht von Sektenführer über Guru zu Führungskraft der Zukunft. Die Rede ist von Rolf Schrömgens. Gründer und Vorstand von Trivago. Eigentlich müsste man sagen „Teilzeitvorstand“. Denn die Führungsphilosophie bei Trivago beruht auf Wechsel und Einsatz nach Talent und Stärken. Natürlich hat ein börsengelistetes Unternehmen nicht „wünsch dir was“ ausgerufen und wie alle anderen auch, Vorgaben einzuhalten. Darunter sind die Strukturen aber unkonventionell. Die Firma läuft nach vier Prinzipien. Hierarchien werden gnadenlos abgeschafft um nicht in die gleiche „absurde“ Lage wie konventionelle Unternehmen zu geraten. Führung und Fachwissen wird getrennt, klassische Chefs sind unerwünscht. Nicht jeder gute Mitarbeiter ist auch gut. Falsche Kompromisse gibt es nicht. Klingt ziemlich radikal und nicht jeder findet das gut. Aber – soweit so gut – es bringt ständig Neues und bewahrt davor, Besitzstandswahrung in Führungsetagen entstehen zu lassen, beim Thema Digitalisierung auf den Kunden zu achten und nicht an inneren Macht- und Kontrollinstanzen zu scheitern und der drohenden Deskription aufgrund verpasster Transformation zu bestehen. Ein Artikel mit scharfer Argumentation und Pulver für hitzige Diskussionen, der in der Ausgabe 29 der Wirtschafts-Woche zu finden ist.