38. Das neue Jahr hat sich eingeschlichen

Mann steht auf einer Bergspitze und blickt Richtung Horizont entgegen der Sonne

Game Over? Heranwachsen in polarisierten Zeiten 

Sie können sich sicherlich noch an Kevin und Sören erinnern, die wir im vergangenen Dezember-Letter portraitiert haben. Es handelt sich um zwei Jungs, gerade am Beginn ihrer Pubertät, die zwar unterschiedlicher kaum sein könnten, aber eine Herausforderung teilen: in einer Gesellschaft aufzuwachsen, die noch nie so polarisiert war wie heute. Auf der einen Seite Missmut und Verwahrlosung, auf der anderen Überfürsorge und Arroganz. 

Die breite Mitte löst sich zusehends auf. So wird es immer unwahrscheinlicher, dass Kevin und Sören jemals miteinander zu tun haben werden, dass sie voneinander und miteinander lernen könnten – Dinge wie Verständnis für andere Lebensrealitäten oder Freundschaft über kulturelle und ökonomische Grenzen hinweg. Stattdessen sind sie Opfer der polarisierten Einflüsse, die auf sie einprasseln. Sie werden unfreiwillig zu Spielbällen ihrer Lager. 

Als ob das nicht genug wäre, sind Kinder heutzutage so vielen medialen Einflüssen ausgesetzt wie nie zuvor. Soziale Netzwerke wie TikTok, Instagram, Snapchat und Twitch fördern Selbstinszenierung und Selbstzweifel. Kinder werden dort mit übertrieben makellosen und übertrieben exzentrischen Menschen konfrontiert – gesunde Normalität? Mangelware. Wie soll da klares Denken möglich sein?

Nichts gegen Freiheit und Selbstbestimmung, aber in einer Welt, die unzählige Angebote darüber macht, was man alles sein kann und diese Angebote rund um die Uhr penetrant ins Schaufenster stellt, geht die Orientierung anhand grundlegender Werte verloren. Ist es nicht wichtiger, Empathie, Loyalität oder Bodenständigkeit vermittelt zu bekommen, statt bei Facebook aus „siebzig“ Geschlechtern auswählen zu können? 

Wir sind im neuen Jahr – in 2024 – angekommen. Wir hoffen auch für Sie – unsere Leser - ohne Blessuren. Mit der Zuversicht, dass wir das Jahr mitgestalten können und nicht nur ausgeliefert sind: dem Unfrieden in der Welt mit Tod und Verderben, der Unzufriedenheit ganzer Bevölkerungsgruppen …

Und natürlich hoffen wir, dass vor allem Kinder, als die schwächste Gruppe in der Bevölkerung ein kindgemäßes Leben führen lernen – den eigenen Möglichkeiten entsprechend!

Wir freuen uns, mit Ihnen im Kontakt zu sein mit der Möglichkeit des weiteren Austauschs über die Dinge und Ereignisse, die uns wichtig erscheinen.

Mit den besten Grüßen

Brigitte Fritschle

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