13. Facetten der Führung – „Daily Business“ und doch großes Kino

Illustration von vier Papierfliegern, die um die Wette fliegen, der Führende wird in Rot dargestellt.

Führung ist Integration. Wenn Jugend-Fußballmannschaften Geflüchtete in ihren Reihen aufnehmen, stehen Pubertierende vor der Herausforderung, Menschen aus fremden Kulturen an die Hand zu nehmen, ihnen Trainingsabläufe, Techniken, Werte und Ziele näherzubringen. Dabei mussten sie bislang nur selten führen. Das Schöne: Es geschieht ganz intuitiv und selbstverständlich. Während Wissenschaftler, Politiker und Journalisten große Reden über Theorien, Chancen und Gefahren der Integration schwingen, wird hier einfach gemacht. Integration fängt bei denen an, die gar nicht viel darüber nachdenken oder die Lorbeeren für gelingendes Miteinander reklamieren.

 

Führung ist Kollegialität. Ein neuer Mitarbeiter hat seinen ersten Arbeitstag. Seine Kollegen erklären ihm „on the job“ die täglichen Rituale: Trifft man sich zum gemeinsamen Frühstück und wann? Welche „ungeschriebenen Gesetze“ gelten im Umgang mit dem Chef? Außerdem schauen sie „dem Frischling“ über die Schulter. Die neue Software erklärt sich nicht von selbst. Hier benötigt Führung vor allem: Geduld und Empathie. Denn oft werden Funktionen und Zusammenhänge erst allmählich verstanden. Im Ganzen wird deutlich, ob das Betriebsklima wirklich so „hervorragend“ ist, wie in der Stellenanzeige versprochen.

 

Führung ist Liebe. Wenn der Vater seinem Sohn zeigt, welche Schritte er beim Bau des Baumhauses befolgen sollte, schenkt er ihm Beachtung. Er vermittelt ihm: „Du bist mir nicht egal.“ Der Sohn weiß, dass er sich auf die Hinweise und Anregungen seines Vaters verlassen kann. Und noch wichtiger: er meint es gut mit ihm. Auch bei Freunden finden wir Führung mit Liebe. Ich werde geflutet von Trauer, weiß nicht wohin mit mir. Mein Freund nimmt mich in den Arm. Er zeigt mir, wo ich Geborgenheit und Sicherheit, aber auch Ablenkung finde. Auf der anderen Seite warten bessere Zeiten.

 

Führung ist Gefahr. Wenn nicht die nötige Kompetenz oder Intuition vorhanden ist, um im jeweiligen Kontext ein gutes Gefühl zu erzeugen. Wenn der Vater das Baumhaus selbst baut, der Geflüchtete nur zum Schleppen der Wasserkästen animiert wird, der neue Mitarbeiter in ein wütendes Gesicht schaut, weil er immer noch nicht verstanden hat, warum er diese oder jene Taste drücken muss.

Die Zauberworte lauten „Führen können“ und „Führen wollen“. Und das mit Fingerspitzengefühl.

 

Mit den besten Grüßen
Brigitte Fritschle

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