100 Jahre Acht-Stunden-Tag

  16. Januar 2019

Ab 1956 warb der Deutsche Gewerkschaftsbund unter dem Motto „Samstags gehört Vati mir“ für die Einführung der Fünf-Tage- bzw. 40-Stunden-Woche. Als Regelarbeitszeit gilt der 8-Stunden-Tag tatsächlich erst ab den 60er-Jahren. Wie alles begann:

Nach Beendigung des Ersten Weltkrieges und der nachfolgenden Revolution, die zur Abdankung des Kaisers und zum Ausruf einer parlamentarischen Republik durch Friedrich Ebert führte, konnten die Gewerkschaften den 8-Stunden-Tag (bei einer Sechs-Tage-Woche) aushandeln.

Allerdings wurde diese Errungenschaft in den folgenden Jahren wiederholt infrage gestellt. Die Arbeitszeit stieg wieder auf durchschnittlich 50,4 Wochenstunden. Das wirtschaftliche Desaster der 20er und 30er Jahre und der fehlende stabile demokratische Rahmen in Deutschland ließen keine konstruktiven Vereinbarungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern von Dauer zu.

Die neuerliche Verkürzung der Arbeitszeit Ende der 20er Jahre wurde durch die Nationalsozialisten wieder aufgehoben, der 1. Mai zum „Tag der nationalen Arbeit“ umfunktioniert und als Feiertag ausgerufen. Nationale Ideologie schlug damals und schlägt heute wieder die Vernunft.